
Mit 50 in Rente - Strategien und Tipps
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühe Ruhestand erfordert erhebliche finanzielle Vorkehrungen und Disziplin, einschließlich Sparmaßnahmen und kluger Investitionsstrategien, um den gewünschten Lebensstandard zu sichern.
- Die Kombination aus gesetzlicher Rentenversicherung, privater Vorsorge und Flexi-Rente bietet verschiedene Möglichkeiten, den vorzeitigen Ruhestand zu realisieren und finanzielle Einbußen zu vermeiden oder zu minimieren.
- Es gilt, verschiedene Einkommensströme für den Ruhestand zu erschließen und individuelle Faktoren zu bedenken, um das Langlebigkeitsrisiko zu managen und über die Jahre finanziell abgesichert zu sein.
Kannst du dir vorstellen, mit 50 Jahren den Arbeitsalltag hinter dir zu lassen und in Rente zu gehen? Viele träumen davon, ihren Ruhestand früher zu genießen.
Aber ist das realistisch? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit unter gewissen Voraussetzungen und sorgfältiger Planung, mit 50 in Rente gehen kannst.
Wir decken sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen auf, und stellen konkrete Schritte vor, die du ab heute unternehmen kannst.
Der Traum von der Rente mit 50: Ist es machbar?
Stell dir vor, du könntest bereits mit 50 in Rente gehen. Ein verlockender Gedanke, aber ist dieser Traum wirklich realisierbar?
Die Antwort ist ein klares Ja, allerdings mit einer Bedingung: Du musst bereit sein, finanzielle Disziplin und Opfer zu leisten.
Viele fragen sich, ob ein Leben in Bescheidenheit und konsequente Sparmaßnahmen der einzige Weg sind, um den vorzeitigen Ruhestand zu erreichen.
Die Realität ist, dass ein früher Eintritt in den Ruhestand sorgfältige Planung und finanzielle Opfer in den jüngeren Jahren erfordert. Doch mit einer klaren Vision und der richtigen Strategie kann dieser Traum tatsächlich Wirklichkeit werden.
So solltest du vorgehen:
Um mit 50 in Rente gehen zu können, solltest du folgende Schritte unternehmen:
- Ruhestandsbedarf bestimmen
- Höhe der gesetzlichen Rente ermitteln
- Rentenlücke identifizieren
- Stand deiner private Vorsorge überprüfen
- Inflation und Risiko berücksichtigen
- Private Vorsorge anpassen oder erweitern
1. Ruhestandsbedarf bestimmen
Der erste Schritt auf dem Weg zur Frührente ist die Bestimmung deines Ruhestandsbedarfs. Das bedeutet, dass du dir darüber klar wirst, wie viel Geld du im Ruhestand monatlich benötigen wirst.
Eine gängige Faustregel ist, dass du etwa 80 % deines letzten Nettogehalts benötigst, um deinen Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Diese Regel kann jedoch je nach individuellem Lebensstil variieren. (Hinweis: Mit Planaberry kannst du dein letztes Monatsgehalt und deinen Ruhestandsbedarf automatisch berechnen lassen.)
Es ist wichtig, alle Lebenshaltungskosten, einschließlich Miete, Lebensmittel, Freizeitaktivitäten und eventuelle medizinische Ausgaben zu berücksichtigen. Du solltest auch Puffer für unvorhergesehene Ausgaben einplanen.
Beispiel: Max K.
Max ist ein 35-jähriger Projektmanager bei einem Bauunternehmen in Hessen. Sein aktuelles jährliches Bruttoeinkommen beträgt 60.000 Euro.
Basierend auf einer jährlichen Gehaltssteigerung von 2,30 %, wird sein letztes monatliches Nettogehalt mit 49 Jahren 3.244 Euro betragen.
Um seinen Lebensstandard auch im Ruhestand zu halten, geht Max davon aus, dass er 80 % seines letzten Nettogehalts benötigen wird, was einem Ruhestandsbedarf von 2.595 Euro netto pro Monat entspricht.

Bild: www.planaberry.de
2. Höhe der gesetzlichen Rente ermitteln
Der nächste Schritt besteht darin, die Höhe deiner zukünftigen gesetzlichen Rente zu ermitteln. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet eine Basisabsicherung, die jedoch in der Regel nicht ausreicht, um den gesamten Ruhestandsbedarf zu decken.
Wenn du bereits mit 50 in Rente gehen möchtest, wird deine gesetzliche Rente entsprechend niedriger ausfallen, da du weniger Beitragsjahre hast.
Beispiel: Max K.
Mit 35 Jahren, hat Max nur noch 15 Jahre Zeit in die gesetzliche Rente einzuzahlen und Entgeldpunkte zu sammeln. Seine gesetzliche Rente wird dementsprechend niedriger ausfallen.
Wenn sich Max jetzt noch entscheidet, sich seine gesetzliche Rente nicht mit 67, sondern bereits mit 63 auszahlen zu lassen, führt dies zu einem weiteren Abzug den er in Kauf nehmen muss.
Bei einer Auszahlung ab 63 Jahren würde seine Rente zunächst nur 616 Euro betragen.

Bild: www.planaberry.de
3. Rentenlücke identifizieren
Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen deinem Ruhestandsbedarf und den zu erwartenden Einkünften aus der gesetzlichen Rente.
Diese Lücke musst du durch private Vorsorge und Investitionen geschlossen werden.
Beispiel: Max K.
In der Grafik erkennst du, dass die Rentenlücke von Max, die zwischen dem gewünschten Ruhestand mit 50 und dem Beginn der gesetzlichen Rente ab 63 Jahren entsteht.

Bild: www.planaberry.de
4. Stand deiner private Vorsorge überprüfen
Um die Rentenlücke zu schließen, musst du private Vorsorgen. Dies kannst du via Investitionen in Aktien / ETF-Sparpläne machen, kauf von Immobilien, betriebliche Altersvorsorge und private Rentenversicherungen.
Beispiel: Max K.
Max hat bereits 50.000 Euro angespart und zahlt monatlich 500 Euro in einen ETF-Sparplan ein. Mit einer erwarteten Rendite von 6,52 % und jährlichen Anpassungen an die Inflation kannst du sehen, wie sich sein Kapital bis zum Ruhestand entwickelt.

Bild: www.planaberry.de
Trotzdem reicht es mit dieser Summe nicht aus, um die Lücke von Max zu schließen.

Bild: www.planaberry.de
5. Inflation berücksichtigen
Inflation und Risiko sind zwei Faktoren, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Die Inflation verringert die Kaufkraft deines Geldes im Laufe der Zeit, während Investitionsrisiken dein Kapital gefährden können.
Um mit der Inflation Schritt zu halten und Risiken zu minimieren, solltest du regelmäßig deine Anlagestrategie überprüfen und anpassen.
Beispiel: Max K.
Wenn man die Inflation berücksichtigt, wird die Lücke noch größer. Max muss also mehr ansparen und investieren, um seinen Lebensstandard zu halten.

Bild: www.planaberry.de
Notwendige Summe bestimmen
Nachdem du deine Rentenlücke und die Auswirkungen der Inflation berücksichtigt hast, musst du die notwendige Summe bestimmen, die du bis zu deinem Ruhestand ansparen musst.
Dies umfasst sowohl deine bestehenden Ersparnisse als auch zukünftige Investitionen.
Beispiel: Max K.
Um seine Rentenlücke zu schließen, müsste Max heutzutage eine Geldanlage im Wert von 380.000 Euro haben und zusätzlich 1.000 Euro pro Monat sparen.
Das ist eine ziemlich große Summe, aber nicht unmöglich, wenn er beispielsweise ein Erbe erhält oder eine Immobilie verkauft.

Bild: www.planaberry.de
Zusätzliche Einkommensquellen erschließen
Neben der klassischen Rente gibt es zahlreiche Möglichkeiten, zusätzliche Einkommensquellen für den Ruhestand zu erschließen. Passive Einkommensquellen wie Mieteinnahmen oder Dividenden können ein regelmäßiges Einkommen sicherstellen.
Auch freiberufliche Tätigkeiten oder Beratungsarbeit können im Ruhestand zu einer Erhöhung des verfügbaren Einkommens beitragen.
Seit Januar 2023 dürfen Frührentner mit einem Nebenjob unbegrenzt hinzuverdienen, ohne dass ihre Rente gekürzt wird, was die finanzielle Flexibilität weiter erhöht.
Individuelle Wege in den vorzeitigen Ruhestand
Die Entscheidung, früher in Rente zu gehen, ist zutiefst persönlich und die Wege dorthin sind so vielfältig wie die Menschen selbst.
Beispielsweise die FIRE-Bewegung, die für “Financial Independence, Retire Early” steht, repräsentiert ein wachsendes Interesse an Strategien für den vorzeitigen Ruhestand.
Das Kernprinzip dahinter ist ein sparsames Leben und die konsequente Investition in verschiedene Geldanlagen, um ein ausreichendes Vermögen aufzubauen, das den früheren Ruhestand ermöglicht.
Doch nicht jeder folgt dem gleichen Pfad. Einige finden ihren Weg durch kluge Investitionen, andere durch die Kombination von Sparmaßnahmen und staatlicher Förderung.
Und dann gibt es diejenigen, die ihren Traum durch unkonventionelle Methoden wie den Verkauf eines Unternehmens oder den Erhalt einer Erbschaft verwirklichen.
Frührente ohne finanzielle Einbußen: Geht das?
Eine der größten Sorgen, wenn es um die Frührente geht, ist die Angst vor finanziellen Einbußen. Es mag überraschend klingen, aber es ist durchaus möglich, ohne Abschläge vorzeitig in Rente zu gehen.
Eine Sonderzahlung an die Rentenkasse kann ab dem 50. Lebensjahr geleistet werden, um die Rentenabschläge zu vermeiden.
Nachdem man die Rentenversicherung über den Wunsch des vorzeitigen Renteneintritts informiert hat, wird man über die notwendige Einmalzahlung informiert, um die Abschläge auszugleichen.
Es ist also eine Frage der Planung und der rechtzeitigen Kommunikation mit den zuständigen Stellen, um eine reibungslose Rentenzahlung zu gewährleisten.
Altersteilzeit und Teilrente als Übergangslösung
Die Altersteilzeit und die Teilrente bieten flexible Übergangslösungen in den Ruhestand. Arbeitnehmern ab dem 55. Lebensjahr steht die Altersteilzeit zur Verfügung, die eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber voraussetzt.
Man kann zwischen dem Gleichverteilungsmodell und dem Blockmodell wählen, je nachdem, welche Arbeits- und Freizeitgestaltung man bevorzugt.
Während der Altersteilzeit zahlt der Arbeitgeber nicht nur das halbierte Gehalt auf, sondern leistet auch zusätzliche Rentenbeiträge, um die Rentenanwartschaften zu sichern.
Diese Modelle erleichtern den schrittweisen Ausstieg aus dem Berufsleben und ermöglichen es, sich langsam an den neuen Lebensabschnitt zu gewöhnen.
Zusammenfassung
Wir haben gesehen, dass der Traum von der Frührente durchaus realisierbar ist, vorausgesetzt, man ist bereit, früh mit der Planung zu beginnen, diszipliniert zu sparen und klug zu investieren.
Die Kombination aus gesetzlicher und privater Vorsorge, der Umgang mit Inflation und Risiko sowie die Berücksichtigung des Langlebigkeitsrisikos sind entscheidende Faktoren.
Um jedoch zu bestimmen wie viel du benötigst und wie viel du aus bestehenden Vermögenswerten erhältst ist es notwendig deinen Ruhestand einmal durchzurechnen/planen. Hierbei helfen kann dir beispielsweise der Ruhestandsplaner Planaberry.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Geld brauche ich um mit 50 in Rente zu gehen?
Um mit 50 in Rente zu gehen und 34 Jahre lang genug Geld zur Verfügung zu haben, solltest du insgesamt etwa 554.400 Euro sparen. Dies hängt jedoch von deinen individuellen Bedürfnissen ab.
Wie geht man mit 50 in den Ruhestand?
Mit 50 Jahren in den Ruhestand zu gehen, ist nur möglich, wenn du neben der gesetzlichen Rente, privat via Geldanlage, Immobilien, Versicherungen etc. vorsorgst.
Was kann man mit 50 noch für die Rente tun?
Mit 50+ Jahren kannst du immer noch viel für deine Altersvorsorge tun, z.B. durch Investitionen in Aktien bzw. Fonds oder ETFs.
Kann man mit 50 in die Rente?
Mit 50 ist es zwar möglich, in Rente bzw. in den Frühruhestand zu gehen, aber nur durch private Finanzierung. Die gesetzliche Rente kann man sich nämlich erst ab 63 Jahren auszahlen lassen.
Kann ich wirklich mit 50 in Rente gehen?
Ja, es ist möglich, mit 50 in Rente zu gehen, wenn du rechtzeitig mit der Planung beginnst, diszipliniert sparst und klug investiertst.