Altersvorsorge mit Aktien: Chancen und Risiken verständlich erklärt

Altersvorsorge mit Aktien: Chancen und Risiken verständlich erklärt

13 min Lesezeit  |  Aktualisiert am: 28. August 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Aktien kannst du deine private Rente erhöhen und dein Vermögen langfristig steigern.
  • Im Vergleich zu traditionellen Anlageformen wie Riester-Rente oder Festgeld bieten Aktien und Aktienfonds höhere Renditechancen, aber auch gewisse Risiken.
  • Deutschland bietet weniger staatliche Anreize für Aktieninvestments im Vergleich zu anderen Ländern, dennoch ist eine Investition in Aktien ratsam.
  • Neben Einzelaktien gibt es auch ETFs, Fonds und fondsgebundene Versicherungen als Optionen für die Altersvorsorge.
  • Langfristiges Anlegen mindert kurzfristige Marktschwankungen und erhöht deine Chancen auf positive Renditen.
  • Häufige Fehler wie Panikverkäufe oder mangelnde Diversifikation solltest du vermeiden, um deine Rendite zu schützen.
  • Bei Verkauf deiner Anlage wird 25% von deinem Gewinn als Abgeltungssteuer abgezogen

Investieren in Aktien kann auf den ersten Blick kompliziert und entmutigend erscheinen. Es gibt eine Fülle von Informationen, komplizierte Fachbegriffe und scheinbar endlose Analysen.

In den letzten sechs Jahren habe ich mir ein solides Finanzwissen aufgebaut, sowohl durch meine Arbeit bei Finanzguru und Fidelity International als auch durch meine persönlichen Erfahrungen.

Und ich habe gelernt, dass die Welt des Investierens in Aktien nicht so kompliziert sein muss, wie sie oft dargestellt wird.

In diesem Artikel möchte ich dir praktische Tipps und klare Schritte zeigen, wie du deine Altersvorsorge mit Aktien selbst in die Hand nehmen kannst.

Kann man mit Aktien fürs Alter vorsorgen?

Um es ganz kurz zu sagen, Ja.

Tatsächlich machen das bereits viele Menschen in Deutschland, allerdings nicht so viele wie in anderen Ländern. Viele Deutsche schrecken noch immer vor Aktien zurück, weil sie denken, dass das Ganze zu kompliziert oder zu riskant sei.

Doch die Wahrheit ist: Aktien sind eine der vielversprechendsten Möglichkeiten, um langfristig ein Vermögen aufzubauen – und damit auch für dein Alter vorzusorgen und nicht in die Altersarmut abzurutschen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Sparmethoden wie dem Sparbuch oder der Riester-Rente bieten Aktien durchschnittlich höhere Renditen.

Vor allem in der heutigen Zeit, in der die Zinsen für klassische Sparformen wie Festgeld kaum die Inflation ausgleichen, sind Aktien eine ernst zu nehmende Option.

Aktien haben natürlich auch ihre Risiken, aber diese können durch sorgfältige Planung und Diversifikation minimiert werden. Zudem erlauben sie es dir, dein Vermögen über die Jahre hinweg nicht nur zu erhalten, sondern deutlich zu vermehren.

Es lohnt sich also definitiv, sich eingehender mit der Möglichkeit der Altersvorsorge durch Aktien zu beschäftigen.

Deutschland im internationalen Vergleich

Stand der Altersvorsorge mit Aktien in Deutschland

Unser Rentensystem in Deutschland ist traditionell auf drei Säulen aufgebaut: die gesetzliche, die betriebliche und die private Vorsorge.

Aktien spielen insbesondere im Bereich der privaten Vorsorge eine Rolle. Jedoch zeigt sich, dass im Vergleich zu anderen Ländern deutsche Anleger bei der Geldanlage eher risikoscheu sind.

Sparbuch, Tages- oder Festgeld und klassische Altersvorsorge Produkte wie eine Rentenversicherung dominieren hierzulande.

Die Investition in Aktien ist mit Aktienanteil mit rund 33 % recht gering. Die Gründe hierfür liegen in einer Mischung aus mangelndem Vertrauen, fehlendem Wissen und einer generellen Skepsis gegenüber den Kapitalmärkten.

Internationaler Vergleich: Staatliche und private Altersvorsorge

  • Norwegen und Schweden: In skandinavischen Ländern wie Norwegen und Schweden sind staatliche Pensionsfonds, die in Aktien investieren, Standard. Diese Modelle bieten nicht nur attraktive Renditen, sondern auch ein hohes Maß an Sicherheit.
  • USA: Hier sind Aktienanteile in der privaten Altersvorsorge, etwa über die 401(k)-Pläne, gängig. Sie erlauben den Bürgern, aktiv am Kapitalmarkt teilzunehmen und so für ihr Alter vorzusorgen.
  • England: Das britische Modell der "Individual Savings Accounts" (ISAs) ermöglicht es Bürgern, steuerlich begünstigt in Aktien zu investieren, was die private Vorsorge sehr attraktiv macht.

Politische Handlungen in Deutschland

Aktuell gibt es in Deutschland zwar steuerliche Anreize für die private Altersvorsorge, etwa über die Riester-Rente, diese Modelle sind aber nicht unumstritten und oft komplex. Die Einbindung von Aktien ist hier zwar möglich, aber steht hier nicht im Fokus.

Es gibt immer wieder politische Diskussionen der Bundesregierung, wie man die Menschen in Deutschland besser für die Altersvorsorge mobilisieren kann und welche Rolle Aktien dabei spielen könnten.

Christian Lindner von der FDP etwa hatte sich in der Vergangenheit für eine stärkere Berücksichtigung von Aktien ausgesprochen.

Aktiv werden, statt warten

Es bleibt abzuwarten, welche politischen Maßnahmen in den kommenden Jahren ergriffen werden. Dennoch solltest du dich nicht allein auf die Politik verlassen.

Wenn du heute für morgen vorsorgen möchtest, solltest du dich selbst mit den Vorteilen von Aktien als Altersvorsorge auseinandersetzen und proaktiv handeln.

Risiko und Renditechancen: Was du wissen musst

Das Risiko- und Renditeverhältnis

Die erste Regel, die du kennen solltest, ist: Je höher das Risiko, desto höher können deine Renditen ausfallen – aber auch die Verluste.

Aktien sind volatiler als andere Anlageformen wie bspw. Festgeld oder Anleihen. Das heißt, die Preise können schneller steigen, aber auch fallen.

Abhängig von deinem individuellen Vorstellungen und deiner geplanten Anlagezeit kann das optimale Verhältnis zwischen risikoreichen und risikoarmen Anlageklassen stark variieren.

Die Messung der Rendite deiner Geldanlage ist relativ unkompliziert: Sie wird durch den aktuellen Wert eines Anlageportfolios im Verhältnis zum Anfangswert bestimmt, beispielsweise vor einem, drei oder fünf Jahren - oder schlicht dem Wert zum Zeitpunkt des Kaufs.

Beispiel:
Stell dir vor, du hast 1.000 Euro in einen ETF (Exchange traded funds) investiert. Nach einem Jahr liegt der Wert bei 1.100 €. Deine Anlage ist also um 10% gestiegen. Und genau diese 10% sind deine Rendite.

Die Einschätzung des Risikos gestaltet sich in der Praxis wesentlich komplexer. Experten verwenden verschiedene Kennzahlen dafür.

Für dich als Privatanleger, reicht es dich an die gängigsten Regeln zu halten: Deine Anlagen breit streuen, also nicht alles auf eine Region oder Branche setzen, regelmäßig investieren und dich nicht von Marktschwankungen aus der Ruhe bringen lassen.

Die Bedeutung der Diversifikation

Ein Weg, das Risiko zu managen, ist die Diversifikation deines Portfolios. Dies bedeutet, dass du dein Geld auf unterschiedliche Aktien, Branchen oder Länder verteilst. Auf diese Weise kannst du das Risiko minimieren, alles bei einem Markteinbruch zu verlieren.

Langfristige Perspektive

Im Laufe der Geschichte haben Aktienmärkte trotz gelegentlicher Einbrüche eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 7 % erzielt. Deshalb ist es für viele Anleger sinnvoll, einen langfristigen Anlagehorizont von mindestens fünf, zehn oder sogar mehr Jahren zu haben.

Auf den Finanzmärkten geht es stehts hoch und runter. Und selbst Krisen wie z.B. in der Coronakrise oder in 2007 die Finanzkrise, sind auf lange Sicht nur ein kleiner Hügel in einem stehts aufwärtsgehenden Markt - zumindest wenn man nach den vergangenen 100 Jahren geht.

Auf Kurs bleiben

Es gibt immer wieder Marktschwankungen. Doch wer bei einem Kursrückgang nervös wird und verkauft, riskiert, Verluste zu realisieren. Die Kunst ist es, ruhig zu bleiben und langfristig zu denken. Denke daran, du investierst für dein Alter, nicht für nächste Woche.

Verschiedene Anlageoptionen und ihre Risiken

Aktien: Der direkte Einstieg

Aktien bieten dir eine direkte Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren. Wenn du eine Aktien kaufst, erwirbst du im Prinzip einen kleinen Teil des Unternehmens und partizipierst an dessen Erfolg oder Misserfolg. Es bietet dir die Chance auf hohe Renditen, kommt aber, wie du oben in der Grafik gesehen hast, auch mit dem höchsten Risiko daher.

Grundsätzlich können wir dir von Einzelaktien für deine Altersvorsorge nur abraten. Du wirst die Diversifikation von mehreren 100 bis mehreren 1000 Aktien, die du in ETF und Fonds hast, niemals mit einem Aktienportfolio erreichen können.

Auch wenn du in “sichere” Unternehmen wir Apple oder Microsoft investiert bist, das Risiko ist einfach zu groß, dass ein Unternehmen überbewertet ist oder etwas bei diesen Unternehmen schief läuft und der Wert deiner Anlage in deiner Rentenzeit drastisch fällt.

Hier die Vor- und Nachteile von Aktien in Kürze:

  • Vorteile: Hohe Renditechancen, direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg, Dividenden als zusätzlicher Einnahmestrom.
  • Nachteile: Höheres Risiko, Volatilität, erfordert Zeit und Wissen für die Auswahl und Verwaltung.

ETFs: Diversifikation leicht gemacht

ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine einfachere Methode mit weniger Risiko, ein breites Portfolio aufzubauen. Sie bilden in der Regel einen Aktienindex ab, wie den DAX in Deutschland oder den S&P 500 in den USA. Wenn der Index steigt, steigt auch der Wert deines ETFs und umgekehrt.

Anstatt also nur in eine Aktie zu investieren, streust du mit einem ETF dein Geld, je nach ETF, wie oben beschrieben in mehrere 100 bis mehrere 1000 Einzelaktien.

In den gängigen Finanzportalen und Medien werden ETFs als Wundermittel für eine diversifizierte Anlage am Aktienmarkt gepriesen.


Einfach einen globalen ETF finden, Sparplan anlegen, vergessen und im Ruhestand, jeden Monat, etwas von deinem angesammelten Vermögen verkaufen und als zusätzliches Einkommen nehmen.


Vorsicht im Alter

Was hierbei leider oft vergessen wird, ist das die angepriesenen globalen ETFs von Vanguard oder iShares, immer noch ein Aktieninvestment ist und das zu 100%.

Wenn du noch genügend Zeit hast schlechte Marktphasen auszusitzen. Wenn du jedoch kurz vor der Rente stehst, solltest du dein Geld auch in andere Anlagen streuen. In der Grafik unten, siehst du ein Beispiel für ein defensives Portfolio, welches eben nicht auf 100% Aktien setzt.

Das Musterportfolio besteht zu 70 % aus Anleihen. Diese gelten als zuverlässig, sie bieten regelmäßige Zinsen und unterliegen in der Regel geringen Wertveränderungen.

Der einzige Nachteil: Derzeit sind die Renditen auf Anleihen recht niedrig. Um dies auszugleichen, investieren die übrigen 30 Prozent deines Portfolios in Aktien mit potenziell höheren Renditechancen.

Behalte also im Kopf, dass du dir, bevor du in den Ruhestand gehst, Gedanken darüber machst, wie du dein Anlage etwas defensiver aufstellst.

Hier die Vor- und Nachteile eines ETFs in Kürze:

  • Vorteile: Diversifikation, niedrigere Kosten im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds, einfacher Einstieg.
  • Nachteile: Begrenzte Einflussmöglichkeiten, Rendite meistens an den Marktindex gekoppelt.

Fonds: Experten lassen investieren

Fonds bzw. Investmentfonds sind eine weitere Möglichkeit, dein Geld zu diversifizieren. Hier übernimmt ein Fondsmanager die Auswahl der Aktien. Da dies professionell betreut wird, fallen jedoch oft höhere Gebühren an.

Darüber hinaus enthalten aktive Fonds oft hohe Provisionen, die die Rendite schmälern. Im Vergleich dazu enthalten Indexfonds und ETFs in der Regel keine Provisionen, was sie kostengünstiger macht.

Ein fairer Vergleich zwischen aktiven und passiven Fonds ist aufgrund der unterschiedlichen Gebührenstrukturen nicht immer einfach, daher ist es wichtig, die Gesamtkosten zu berücksichtigen, die einen erheblichen Einfluss auf die langfristige Rendite haben können.

Generell würden wir dir von aktiv verwalteten Aktienfonds für deine Altersvorsorge abraten. Zwar haben sie, laut einer Studie von Morningstar, durchaus das Zeug den Markt zu schlagen, allerdings müssten sie dafür deutlich an den Preisen schrauben.

  • Vorteile: Professionelles Management, Diversifikation, verschiedene Anlagestrategien möglich.
  • Nachteile: Höhere Kosten durch Managementgebühren, keine Garantie für Überperformance.

Fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen: Zwei Fliegen mit einer Klappe

Diese Versicherungen investieren einen Teil deiner Beiträge in Aktienfonds. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit einer Rendite durch den Kapitalmarkt, sondern auch einen Versicherungsschutz.

Bedenke aber, dass auch hier teilweise horrende Abschlusskosten und Verwaltungsgebühren dein Erspartes und deine Rendite langfristig schmälern können.

  • Vorteile: Kombination aus Versicherung und Kapitalanlage, Steuervorteile möglich.
  • Nachteile: Oft hohe Abschlusskosten und Verwaltungsgebühren, Rendite nicht garantiert.

Wie fängt man an?

Es mag anfangs etwas einschüchternd erscheinen, sich mit der Altersvorsorge durch Aktien zu beschäftigen. Aber lass dich nicht entmutigen.

Du musst kein Finanzexperte sein, um gute Entscheidungen für deine Zukunft zu treffen.

Das Mindset: Warum du kein Experte sein musst

Das wichtigste zu Beginn ist die richtige Einstellung. Aktien und ETFs sind kein Hexenwerk, und es gibt zahlreiche Ressourcen, um das nötige Wissen zu erlangen.

  • Mach dir keinen Stress: Du musst nicht alles auf einmal wissen. Fang klein an und baue dein Wissen Schritt für Schritt auf.
  • Langfristige Perspektive: Denke in Dekaden, nicht in Tagen oder Monaten. Der Kapitalmarkt hat Schwankungen, aber langfristig zeigt die Tendenz meist nach oben.

Ein Broker-Konto eröffnen

Der erste praktische Schritt ist die Eröffnung eines Broker-Kontos. Vergleiche die Konditionen verschiedener Anbieter, denn hier gibt es Unterschiede in den Gebühren und im Service.

  • Kosten checken: Achte auf Transaktionskosten, Kontoführungsgebühren und mögliche Depotgebühren.
  • Benutzerfreundlichkeit: Die Plattform sollte intuitiv und leicht zu bedienen sein.

Was du beim Anlegen unbedingt beachten solltest

Investieren ist nicht nur eine Frage der richtigen Auswahl von Anlageinstrumenten, sondern auch eine Frage der richtigen Herangehensweise. Diese Tipps solltest du dir beim Anlegen zu Herzen nehmen.

Schwankungen nicht überbewerten

Es ist wichtig, die Schwankungen des Marktes richtig einzuordnen. Ein Rücksetzer von 5 bis 10 Prozent ist keine Seltenheit und kein Grund zur Panik.

Sei dir bewusst, dass Krisen kommen und gehen, und dass Märkte sich danach meistens wieder erholen, oft sogar auf ein höheres Niveau als zuvor.

Üblicherweise spricht man davon, dass man bei Aktien, ETF & Fonds von einer durchschnittlichen Rendite von 7% rechnen kann. Der Fokus liegt auf durchschnittlich.

Das bedeutet, dass dein Portfolio in den 15 Jahren an der Börse auch einmal mit 20 % im Minus sein kann, in anderen Jahren jedoch auch mit 20% im Plus.

Mental vorbereitet sein

Bevor du investierst, stelle dir vor, dass dein investiertes Kapital nur noch die Hälfte wert sein könnte. Kannst du damit umgehen? Wenn ja, super! Wenn nein, dann solltest du vielleicht einen kleineren Anteil in Aktien und den Rest in weniger volatile Anlagen wie Anleihen investieren.

Im Sturm die Ruhe bewahren

Die Aktienmärkte können sehr volatil sein, vor allem in Reaktion auf wirtschaftliche oder politische Nachrichten. Lass dich nicht von der allgemeinen Stimmung mitreißen. Bleibe ruhig und fokussiert auf deine langfristigen Anlageziele.

Keine Spontaneität an der Börse

Der Drang, in einer Abwärtsbewegung zu verkaufen, kann stark sein. Aber denk dran: Wer ständig kauft und verkauft, riskiert, die besten Zeiten des Marktes zu verpassen. Versuche stattdessen, kontinuierlich investiert zu bleiben.

Auch dein Portfolio solltest du wenn möglich in Ruhe lassen. Lege dich auf bspw. 1-3 ETFs fest und bespare diese über einen längeren Zeitraum. Wenn du jeden Monat deine ETFs verkaufst, weil du andere gefunden hast die ein Stück besser sind, dann schadet dir das langfristig ebenfalls.

Unter Anlegern gibt es den Spruch: Hin und her macht Taschen leer.

Rendite als Lohn der Kursschwankungen

Langfristig betrachtet haben Aktien fast immer eine bessere Rendite als andere Anlageformen erzielt. Dieser Mehrertrag ist dein Lohn für das erhöhte Risiko, das du als Aktienanleger im Vergleich zu Anleiheninvestoren eingehst.

Regelmäßig anlegen

Eine einfache, aber effektive Strategie ist es, regelmäßig in einen Fonds oder ETF zu sparen. Hier profitierst du von der Durchschnittskosten-Methode.

Im Laufe der Zeit erwirbst du so mehr Fondsanteile, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger, wenn die Kurse hoch sind.

Dies hilft dir zu verhindern, dass du, zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine große Menge an Fondsanteilen zu kaufen.

Die Durchschnittskosten-Methode erleichtert dir auch das langfristige Investieren, da du automatisch in den Markt investierst, ohne ständig Entscheidungen treffen zu müssen, wann du kaufen oder verkaufen sollst. und hilft dir, den Durchschnittspreis deiner Anlagen zu senken.

Anlagen breit streuen

Wie oben beschrieben, setze nicht alles auf eine Karte. Eine breite Streuung deines Portfolios über verschiedene Länder, Sektoren und Anlageklassen hilft, dein Risiko zu minimieren.

Vor- und Nachteile der Altersvorsorge mit Aktien

Bevor du den Schritt wagst und in Aktien für deine Altersvorsorge investierst, wollen wir dir noch einmal alle Vor- und Nachteile auflisten:


Vorteile

  1. Höhere Renditechancen: Im Vergleich zu klassischen Sparmethoden wie dem Sparbuch oder Tagesgeldkonten bieten Aktien deutlich höhere Renditechancen.
  2. Inflationsschutz: Aktien bieten einen gewissen Schutz gegen die Inflation, da Unternehmen die Möglichkeit haben, ihre Preise anzupassen, was sich positiv auf die Aktienkurse auswirken kann.
  3. Liquidität: Aktien sind meist leicht handelbar. Du kannst sie also im Notfall schnell zu Geld machen, vorausgesetzt der Markt ist nicht gerade eingebrochen.
  4. Diversifikation: Mit Aktien kannst du dein Portfolio breit streuen, sowohl geografisch als auch sektoral.
  5. Dividenden: Einige Unternehmen zahlen Dividenden aus, dies kann eine zusätzliche Einnahmequelle für dich und alle Aktionäre sein, die an der Firma beteiligt sind.
  6. Partizipation an Wirtschaftswachstum: Aktionäre profitieren direkt vom Erfolg der Unternehmen und damit indirekt vom Wirtschaftswachstum.


Nachteile

  1. Risiko von Kursverlusten: Aktien sind volatil. Wenn du zur falschen Zeit verkaufst, könntest du Geld verlieren.
  2. Komplexität: Der Aktienmarkt kann kompliziert sein. Ohne das nötige Wissen könnten Fehlentscheidungen teuer werden.
  3. Zeitaufwand: Obwohl man mit passiven Investmentstrategien den Zeitaufwand minimieren kann, erfordert eine aktive Strategie Zeit für Recherche und Marktbeobachtung.
  4. Keine garantierte Rendite: Im Gegensatz zu festverzinslichen Anlagen gibt es keine Garantie für eine positive Rendite.
  5. Möglichkeit von Unternehmenspleiten: Wenn du in Einzelaktien investierst, besteht immer das Risiko, dass das Unternehmen pleite geht.
  6. Emotionale Entscheidungen: Die Volatilität des Marktes kann leicht zu emotionalen Entscheidungen führen, die sich später als Fehler herausstellen könnten.

Versteuerung von Aktien, ETFs und Fonds in der Rente

Seit 2009 gilt in Deutschland die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Das bedeutet, dass alle deine Erträge aus Aktien, ETFs und Fonds pauschal mit 25 Prozent besteuert werden.

Hinzu kommen noch der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent der Abgeltungssteuer und eventuell die Kirchensteuer von 8 oder 9 Prozent der Abgeltungssteuer, je nach Bundesland. Die Gesamtsteuerbelastung liegt also zwischen 26,38 Prozent und 28 Prozent.

Die Abgeltungssteuer wird direkt von deiner Depotbank abgeführt, wenn diese ihren Sitz in Deutschland hat. Du musst dich also nicht selbst um die Steuererklärung kümmern.

Allerdings solltest du deiner Bank einen sogenannten Freistellungsauftrag erteilen, damit jährliche Erträge bis zu 1000 € für Singles und 2000 € für Verheiratete steuerfrei bleiben.

Fazit

Die private Altersvorsorge mit Aktien kann sich, wenn du so vorgehst wie oben beschrieben, langfristig richtig auszahlen. Auch im Vergleich zu einer klassischen Rentenversicherung, hat die Aktienrente eine bessere Rendite.

Es ist jedoch wichtig, die Risiken nicht zu unterschätzen und vor allem bevor du in den Ruhestand gehst, deine Geldanlage in andere Anlagen zu streuen.

Um herauszufinden wie viel du im Alter benötigst, wie viel du aus der Rentenkasse bekommst und wie viel dir noch fehlt, kannst du Rechner und Tools, wie beispielsweise Lavndr verwenden.

Schlussendlich liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Zukunft allein bei dir. Die Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, aber wir sollten nicht darauf warten.